Slow life – Mehr für Weniger

Die Welt rast unaufhörlich vorwärts, wir eilen, und der Druck sowie das Gefühl, keine Zeit zu haben, machen es oft schwer, einmal durchzuatmen. Hier kommt das Konzept des Slow Lifes zur Hilfe, das dazu ermutigt, das Tempo zu drosseln und den Moment im Hier und Jetzt zu genießen. Dadurch kann man eine bessere Lebensqualität erlangen, verbunden mit Ruhe und Ausgeglichenheit.

 

Was ist Slow Life eigentlich?

Slow Life kann wörtlich als Leben in einem langsamen Tempo verstanden werden. Es geht darum, Freude am Augenblick zu finden, die Gegenwart zu schätzen und sowohl den materiellen als auch den psychischen Überfluss abzulehnen. Dieses Konzept ist eine Antwort auf den schnellen Lebensstil, der für viele von uns sehr belastend ist. Slow Life fordert dazu auf, sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren, unnötige Hektik, Stress und den täglichen Druck zu eliminieren. In der Praxis bedeutet das, weniger zu tun, dafür aber mit mehr Engagement und Achtsamkeit.

Die Philosophie des Slow Lifes ist fließend und dadurch schwer zu definieren. Für jeden kann sie etwas anderes bedeuten, aber ihr übergeordnetes Ziel ist Wohlbefinden, Ruhe und Glück. Kein Wunder, dass der immer beliebter werdende Trend des Slow Lifes verschiedene Bereiche des Alltags umfasst, z.B. nachhaltige Ernährung, bewussten Konsum und Minimalismus beim Kleiderkauf, die Nutzung natürlicher Kosmetika, das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, langsames Reisen, achtsame Elternschaft, die Nähe zur Natur, den Aufbau tiefgehender Beziehungen zu anderen, Reflexion und Meditation sowie die Förderung der Offline-Zeit.

 

Slow Life – kann das überhaupt funktionieren?

Da das Konzept des Slow Lifes keine festen Regeln hat, kann jeder etwas Passendes für sich darin finden. Auf den ersten Blick scheint dies wunderbar, denn Universalität und Individualität sind Werte, die in der heutigen Welt sehr geschätzt werden. Der Trend des Slow Lifes wird sich also nicht nur auf einen oder zwei Bereiche des Alltags beschränken, sondern immer mehr Aspekte umfassen. Hier könnte jedoch eine Falle lauern: Man kann sich leicht jemanden vorstellen, der gestresst und in einem schnellen, intensiven Leben gefangen ist – wie viele von uns – und plötzlich auf das Konzept des Slow Lifes trifft, das angeblich das Leben verändern soll.

Es stellt sich heraus, dass viele Veränderungen notwendig sind, um diese Idee in die Tat umzusetzen. Es ist also verständlich, dass man sich entmutigt und verloren fühlen kann, besonders am Anfang. Schließlich kann man nicht einfach so alle Bereiche des Lebens verlangsamen, und dazu soll man sich noch weiterentwickeln, Zeit für sich selbst finden, sich gesund ernähren, aktiv leben, kontrollieren, wahrnehmen, errichten, festlegen, bemerken… Wo bleibt da das Verlangsamen?

 

Slow Life in aller Ruhe

Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alles sofort geschehen muss. Das Konzept des Slow Lifes ist flexibel genug, um Prinzipien zu verfolgen, die uns Glück und Harmonie näherbringen – und diese können für jeden anders sein. Schon der Weg dorthin ist entscheidend, denn ein bewusster, ausgewogener und qualitativer Alltag ist etwas, das man Schritt für Schritt aufbauen kann. Außerdem sind alle Aspekte des Slow Lifes miteinander verbunden – tägliche Entscheidungen über Essen, Arbeit, Reisen, Beziehungen oder Einkäufe wirken sich auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität aus. Wenn wir beispielsweise das Arbeitstempo verlangsamen, haben wir mehr Zeit für Beziehungen zu unseren Liebsten, was sich positiv auf unsere mentale Gesundheit auswirken kann.

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Slow Life hat ein großes Potenzial. Indem wir Qualität, Authentizität und bewusstes Erleben wählen, können wir leichter den Sinn in unseren täglichen Handlungen finden, uns besser fühlen und einfach mehr für weniger erreichen.

 

 

Text: Milena Skóra

Die Veröffentlichung gibt nur die Meinung der Autoren wieder und kann nicht mit dem offiziellen Standpunkt des Ministers für Inneres und Verwaltung gleichgesetzt werden.