Saarland – das vergessene Bundesland Deutschlands

Viele von uns, die die deutschen Bundesländer entdecken möchten, entscheiden sich am häufigsten für das moderne Berlin, Bayern mit seinen malerischen Städten, Alpenpfaden und Seen sowie attraktiven Fahrradrouten, die durch die Hansestädte des Nordens führen.

Touristen, die Kurztrips bevorzugen, werden sich über einen Besuch des nahegelegenen Brandenburgs mit seiner Hauptstadt Potsdam oder Sachsen, berühmt für seinen Minsker Porzellan, und Dresden, genannt „Elbflorenz“, freuen. Nur wenige Menschen entscheiden sich für einen Besuch des touristisch wenig bekannten Saarlandes. Das ist ein großer Fehler, denn es hat uns mehr zu bieten, als wir denken!

Saarbrücken – die Hauptstadt

Beginnen Sie die Entdeckung des Saarlandes am besten mit einem Besuch Landeshauptstadt Saarbrücken. Die Stadt ist das kulturelle und politische Zentrum der Region und bekannt für ihre hochentwickelte Textil-, Stahl-, Chemie- und Metallindustrie. Die Touristen können unter anderem das Industriemuseum, das Metallurgiemuseum oder das Deutsche Zeitungsmuseum besuchen. Bei einem Aufenthalt in der Stadt lohnt sich ein Besuch der Kirchen: die gotische Kirche St. Arnuala oder die barocke Ludwigskirche und die Basilika St. Jan. Während einer Pause können wir uns in einem der Altstadtcafés setzen und den Barockbrunnen der ehemaligen Stadt Sankt Johann bewundern. Endlich ein echtes Juwel; Barockschloss – Saarbrücker Schloss aus dem 18. Jahrhundert.

Saarschleife – das unangefochtene Wahrzeichen des Saarlandes

Die Saarschleife ist eine charakteristische Flussschleife der Saar, nach der das Bundesland Saarland benannt wurde. Sie befindet sich in der Nähe der Stadt Mettlach und zählt zu den malerischsten Sehenswürdigkeiten der Region. Über Jahrhunderte hinweg hat sich der Fluss seinen Weg durch das felsige Gelände gebahnt und dabei diese eindrucksvolle Schleife geformt, die heute von Aussichtspunkten und Wanderwegen aus bewundert werden kann. Die Saar ist knapp 250 Kilometer lang und ein rechter Nebenfluss der Mosel. Ihre Quelle liegt im französischen Elsass, von wo aus sie sich durch eine reizvolle Landschaft bis nach Deutschland windet.

Völklingen – Eisenhütte

Die Gebiete, in denen sich das Saarland befindet, sind unter anderem reich an Eisenerzvorkommen, was die Stahlerzeugung zum wichtigsten Wirtschaftszweig des Saarlandes macht. In Völklingen befindet sich die Völklinger Hütte aus dem 19. Jahrhundert, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Derzeit ist es ein Themenpark, der zu den Standorten der Europäischen Route der Industriekultur gehört.

Baumkronenpfad – ein Spaziergang zwischen den Baumkronen

Wanderer sollten unbedingt eine Wanderung auf dem 1.250 Meter langen Baumkronenpfad unternehmen. Dieser mehrstufige Wanderweg führt uns und zeigt den räumlichen Querschnitt des Waldes. Ganz am Ende befindet sich eine Aussichtsterrasse mit atemberaubendem Blick auf die umliegende Vegetation.

 

Das Saarland ist das kleinste und definitiv unbeliebteste Bundesland Deutschlands. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der interessanten Orte, sondern auch wegen der Lage des Staates an der Grenze zu Frankreich und Luxemburg, die ihn zu einer Art Mischung nicht nur der Sprachen, sondern auch der Kulturen der drei Länder macht. Ganz gleich, aus welchem ​​Grund Sie das Saarland besuchen möchten; es lohnt sich, ihm eine Chance zu geben und Neues auszuprobieren.

Text: Karolina Łatacz