Nächster Halt: ÖKOLOGIE (auf Wunsch)

Wie kann der öffentliche Verkehr zur Verringerung der Luftverschmutzung beitragen? Sind wir bereit, den mit fossilen Brennstoffen betriebenen Busverkehr ganz abzuschaffen? Was gibt es Neues auf dem polnischen Elektromobilitätsmarkt (und nicht nur dort)?

 

Wir schreiben das Jahr 2024 – unser Planet steht kurz vor der Katastrophe. Nein, das ist kein guter Anfang, das ist kein von Klimaschützern aufgekauftes Plakat.

Elektroautos schießen auf den Straßen wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden. Trotz allem stehen wir weiterhin im Stau. Auf den Straßen der Städte, in den Randbezirken, manchmal sogar auf den Autobahnen. Wir drängeln uns, um dorthin zu gelangen – zur Schule, zur Arbeit, in den Urlaub. Wie können wir das vermeiden? Öffentliche Verkehrsmittel sind das Schlüsselwort, auch wenn sie leider – wie sich herausstellt – in etwa 20 % der polnischen Dörfer nicht zur Verfügung stehen. Hier stellt sich die Frage: Was ist dieser aufgeblasene öffentliche Verkehr? Wird angesichts der bevorstehenden und beängstigenden Abkehr vom Verbrennungsmotor nicht ein Teil dieses Verkehrs verschwinden? Auf die letztgenannte Frage kann ich mit Sicherheit mit „Nein“ antworten. Warum? Unser heimischer Markt bereitet sich zunehmend darauf vor, von Bussen mit Verbrennungsmotor auf – mehr oder weniger – grüne Alternativen umzusteigen. Schauen wir uns also an, was in dieser Hinsicht auf der Weichsel, der Oder und der Nacyna geschieht.

 

EIGENE PRODUKTION: Verzögerungen keine

 Ein kurzer Blick auf die Daten im Internet und mit bloßem Auge kann man sehen, dass unser Land bei der Produktion von umweltfreundlichen Bussen nicht hinterherhinkt. So stellen in Polen derzeit sechs Marken Busse her, die mit Wasserstoffzellen betrieben werden. Dabei handelt es sich um Solaris Bus & Coach mit Sitz in Bolechowo in der Nähe von Poznań, ein Unternehmen, das vor 18 Jahren seinen ersten Hybridbus auf den Markt gebracht hat und seitdem auch Busse herstellt, die mit Biogas, Erdgas oder Strom betrieben werden; Volvo – eine schwedische Marke, die für die Herstellung von Pkw und Lkw bekannt ist und die leider ihr Werk am Standort Wrocław schließt (die vollständige Schließung ist für 2024 geplant); MAN – ebenfalls bekannt für seine Lastwagen, produziert seine Diesel-, Elektro- und Gasbusse in Starachowice; Autosan – eine wiederbelebte Legende des polnischen öffentlichen Nahverkehrs, die ihre „Diesel“-, „Elektro“-, „Gas“- und „Wasserstoff“-Busse in Sanok produziert. Zusätzlich zu dieser Liste gibt es noch einige mehr oder weniger bekannte Unternehmen. Am bekanntesten ist der in Świdnik hergestellte NESObus, eine gemeinsame Initiative der Polsat Plus Group und des Unternehmens ZE PAK. Sie fahren derzeit unter anderem auf den Straßen von Chełm, Rybnik oder Gdańsk. Wie oben zu sehen ist, wäre es eine Lüge zu behaupten, dass wir mit der Produktion im Rückstand sind, unabhängig davon, ob es sich um rein polnische oder ausländische Unternehmen, die ihre Busse in Polen montieren, handelt.

Foto: Michał Florek

RYBNIK: Möglichkeit des Umstiegs auf Ökobusse

Warum habe ich im letzten Satz meiner Einleitung den Fluss Nacyna erwähnt? Dieser etwa achtzehn Kilometer lange Fluss fließt durch Rybnik – die ehemalige Hauptstadt des Rybniker Kohlereviers oder, wie Präsident Piotr Kuczera diesen Teil Schlesiens heute nennt, des Rybniker Wasserreviers. Diese Stadt sowie ihre Umgebung sind in vielen umweltfreundlichen Kategorien Spitzenreiter – hier werden die meisten Anträge auf Subventionen für den Ersatz von Kohleherden im Rahmen des Programms für saubere Luft gestellt, eine große Anzahl von Luftqualitätssensoren installiert oder der Fuhrpark von Verkehrsunternehmen ausgetauscht. Bleiben wir bei Letzterem stehen. Wenn man sich die Liste der Busse ansieht, die der derzeitige Dominator des städtischen Verkehrs, die Verkehrsbetriebe Rybnik, einsetzt, sieht man nur einen Bus mit Vollgasantrieb. Ansonsten stehen 12 Hybridbusse des Herstellers Solaris und sogar 20 NESO-Busse auf der Liste! Aber was kann man schon von einer Stadt erwarten, in der Zygmunt Solorz – der berühmte Gründer von Polsat – im Oktober letzten Jahres die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Schlesien und die zweite in Polen eröffnet hat, direkt neben dem Busbahnhof von Rybnik. Wenn man vom Stadtzentrum aus zu Fuß dorthin gehen will, muss man an einer ständig vollen Tankstelle und einem Schnellimbiss mit Drive-Thru-System vorbei. Es scheint, dass die Wasserstofftankstelle in Rybnik nur Wasserstoffbusse auftankt. Vielleicht wird es nach den Fortschritten im Bereich der ökologischen Busse nun auch Zeit für Wasserstoffautos?

Foto: M. Jurczyk
Foto: M. Jurczyk

Text: Michał Florek