Der 3. Oktober ist einer der bedeutendsten Tage im deutschen Kalender und wird als Nationalfeiertag gefeiert, der an die Wiedervereinigung des Landes erinnert. Dieses Datum symbolisiert das Ende der 45-jährigen Teilung Deutschlands, die nach dem Zweiten Weltkrieg stattfand. Im Jahr 1990 hörte die Deutsche Demokratische Republik (DDR) offiziell auf zu existieren, und ihr Territorium wurde in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) eingegliedert.
Die entscheidende Entscheidung zur Vereinigung beider deutscher Staaten wurde während einer außerordentlichen Sitzung der „Volkskammer“ am 23. August 1990 getroffen. Nach einer langen Debatte wurde um 2:30 Uhr morgens das Abstimmungsergebnis bekannt gegeben: 294 Stimmen für die Wiedervereinigung, 62 dagegen und 7 Enthaltungen. Damit war die Eingliederung der DDR in die BRD beschlossen. Die Bedingungen der Wiedervereinigung wurden im Einigungsvertrag festgelegt, der neben den Formalitäten der Vereinigung auch Berlin als neue Hauptstadt des vereinten Deutschlands bestimmte. Der 3. Oktober, der Tag des formellen Abschlusses des Wiedervereinigungsprozesses, wurde zum Nationalfeiertag erklärt, der bis heute gefeiert wird.
Ein symbolischer Akt der Wiedervereinigung war das feierliche Hissen der „Einheitsflagge“ – einer deutschen Flagge mit einer Fläche von 60 m² – vor dem Reichstagsgebäude in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990. Seitdem werden jedes Jahr im ganzen Land Feierlichkeiten zu diesem Anlass veranstaltet, und öffentliche Gebäude werden mit Nationalflaggen geschmückt.
Ursprünglich war geplant, den 9. November, den Tag des Mauerfalls im Jahr 1989, als Nationalfeiertag zu wählen. Aufgrund der historischen Koinzidenz dieses Datums mit der Reichspogromnacht von 1938 entschied man sich jedoch für den 3. Oktober, den Tag, an dem der Wiedervereinigungsprozess offiziell abgeschlossen wurde.
Die Wiedervereinigung Deutschlands war nicht nur für das Land selbst, sondern auch für ganz Europa von großer Bedeutung. Dieser Prozess symbolisierte das Ende des Kalten Krieges und trug zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit bei. Trotz der vergangenen Jahre sind die Unterschiede zwischen der ehemaligen DDR und der BRD noch immer spürbar, sowohl in Bezug auf das wirtschaftliche Entwicklungsniveau als auch auf die Mentalität der Bewohner beider Regionen. Der Prozess der sozialen und wirtschaftlichen Integration, der vor 34 Jahren begann, ist noch nicht abgeschlossen und erfordert weiterhin Maßnahmen, um das Lebensniveau in allen Teilen des Landes anzugleichen.
Der Tag der Deutschen Einheit bleibt ein Symbol für das Ende der Teilung sowie den Triumph der Einheit und Solidarität. Er erinnert nicht nur an die Wiederherstellung der staatlichen Einheit, sondern auch an das Streben nach Gemeinschaft und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Durch die Feier dieses Tages erinnern sich die Deutschen an die Herausforderungen, die sie überwunden haben, und an den Weg, den sie gegangen sind, um wieder eine vereinte Nation zu werden.
Die Veröffentlichung gibt nur die Meinung der Autoren wieder und kann nicht mit dem offiziellen Standpunkt des Ministers für Inneres und Verwaltung gleichgesetzt werden.